viertgrößte Bundesland ist traditionell eines der Zentren der österreichischen Industrie und erwirtschaftet ein Viertel der Exporte der Alpenrepublik. Doch der Tourismus verstärkt laufend seinen Anteil am Bruttoregionalprodukt an dem er bereits mit 15 Prozent beteiligt ist. Im Gegensatz zur Schwerindustrie ist es eine Wachstumsbranche und so versteht sich unter Anderem die Initiative „Tourismusstrategie 2022‟ der Landesregierung mit der eine „Steigerung der direkten und indirekten Wertschöpfung der oberösterreichischen Tourismus- und Freizeitwirtschaft um 15 Prozent bis 2022‟ angestrebt wird.
Oberösterreich grenzt im Westen an Bayern, im Norden an Böhmen, im Osten an Niederösterreich und im Süden an Salzburg und Steiermark. Von dieser trennte es sich im Jahr 1260, was als Geburtsjahr Oberösterreichs angesehen wird. Seither wechselte das Gebiet mehrmals seine Zugehörigkeit, wurde geteilt und wieder zusammengeführt und erhielt seinen aktuellen Namen erst 1928, denn unter den Habsburgern hieß es „Land ober der Enns‟. Wie Niederösterreich ist es in vier Viertel aufgeteilt: Innviertel, Mühlviertel, Hausruckviertel und Traunviertel. Diese waren bis 1867 politische Verwaltungseinheiten, heute sind sie nur noch Landschaftsbezeichnungen. Auch bei der Gliederung in touristische Regionen spielen die traditionellen Viertel keine Rolle. Erst im Jahr 2019 wurden die 104 Regionen mit ihren Tourismusvereinen auf 20 reduziert.
Auch wenn erst in jüngster Zeit intensiv in Tourismus investiert wird, ein oberösterreichisches Gebiet ist seit vielen, vielen Jahren eine Feriendestination erster Güte: Das Salzkammergut. Diese Seenlandschaft ist romantisch und prächtig zugleich und die Tatsache, dass Bad Ischl Schauplatz der Verlobung zwischen Sissi und Kaiser Franz Joseph war, verleiht dem Salzkammergut zusätzlichen Reiz. Natürlich gibt es zahlreiche Ausflüge und Sehenswürdigkeiten rund um die Legende Sissi, doch auch ohne die Spuren der Kaiserin ist Bad Ischl ein sehenswertes Ausflugsziel. Der Kurort liegt an keinem der vielen Seen des Salzkammerguts, aber am Fluss Traun, der nicht weit von Bad Ischl in den Traunsee mündet und einem Viertel des Bundeslandes seinen Namen gab.
Mehr als 70 Prozent des Salzkammerguts liegen auf oberösterreichischem Gebiet, der Rest in Salzburg und der Steiermark. Dem Besucher sind die Landesgrenzen wahrscheinlich egal, denn jeder der sich in den Einflussbereich des Salzkammerguts begibt, wird unweigerlich von der Schönheit der Landschaft mit ihren Bergen, Flüssen, Seen und verträumten Dörfern in den Bann gezogen. Auch die Tourismusbehörden arbeiten grenzübergreifend, die Vermarktungsgesellschaft Salzkammergut Tourismus spricht sogar vom „Zehnten Bundesland Österreichs‟.
Die Donau ist in Oberösterreich auf weiten Strecken noch kein träge dahinfließender Strom, sondern gilt auf den 111 Kilometern zwischen Bayern und Niederösterreich als Alpenfluss. Enge Täler wechseln auf ihrem Verlauf mit weiten Becken ab, besonders beeindruckend sind die Mäander der Donauschlinge Schlögen. Die touristischen Bedeutung des Stroms wird dadurch unterstrichen, dass es einen eigenen Tourismusverband Donau Oberösterreich gibt.
Es ist ein Land, in dem sich Klassisches und Modernes ergänzen. Es ist auch ein Land der Superlative, wie die Tourismus-Website Oberösterreichs auflistet. Das größte zusammenhängende Reitwegnetz Europas etwa. Oder das Naturjuwel Schiederweiher in Hinterstoder, das 2018 im Fernsehen zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. Oder die steilste Zahnradbahn Österreichs, die Schafbergbahn, die von St. Wolfgang auf den 1783 Meter hohen Schafberg führt von wo aus 14 Seen des Salzkammerguts zu sehen sind.
Oberösterreich ist für den Tourismus des 21. Jahrhunderts gerüstet. Eindrucksvolle Landschaften und Kulturdenkmäler gibt es in Hülle und Fülle, doch dem Gast wird auch Abenteuer und Genuss geboten, so dass einem abwechslungsreichen Urlaub nichts im Weg steht.